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Champagnerhaus Bollinger
Bollinger Champagner
Die hohe Qualität des Bollinger Champagners basiert auf den in einer Ethik-Charta festgelegten hohen Qualitätskriterien. Diese besagen, dass alle Weine für den Bollinger Champagner im Stammhaus vinifiziert und ausgebaut werden. Zudem decken die 164 Hektar eigenen Rebflächen zwei Drittel des Traubenbedarfs. Weitere Trauben werden direkt bei Winzern eingekauft, mit denen Bollinger eine langjährige Partnerschaft pflegt.
Auch die Qualität der Trauben, die überwiegend aus Premier-Cru- und Grand-Cru-Lagen stammen, bildet die Basis der Assemblage. Dabei ist die Pinot-Noir-Traube die wichtigste Rebsorte des Bollinger Champagners. Sie verleiht ihm Charakter, Komplexität und Nachhaltigkeit. Die Assemblage setzt sich in der Regel so zusammen: Special Cuvée: 60 % Pinot Noir, 25 % Chardonnay, 15 % Pinot Meunier. La Grande Année: 60 % Pinot Noir, 40 % Chardonnay.
Weitere Kriterien von Bollinger sind, dass die Champagner ausschließlich aus der ersten Pressung der Trauben gewonnen werden und der Wein zum Teil in Eichenfässern ausgebaut wird – ein Verfahren, das in der Champagne immer seltener praktiziert wird. Die Reserveweine reifen zwischen fünf und zwölf Jahren in Magnumflaschen heran. Hierbei wird eine leichte Flaschengärung zugelassen, welche die Frische und Qualität des Champagners garantiert.
Damit der komplexe Bollinger Champagner heranreifen kann, benötigt er Zeit. Die Special Cuvée liegt drei Jahre auf der Hefe, die Grande Année sogar zwischen fünf und acht Jahren. Naturkorken sind selten und teuer geworden, doch diesen Luxus gönnt Bollinger seinen Grande-Année-Champagnern und den Reserveweinen, denn der Naturkork erlaubt einen dosierten Sauerstoffaustausch, der für die Aromabildung von großer Bedeutung ist.
Bei der Zugabe des Reserveweins, der sogenannten Dosage, ist Bollinger zurückhaltend. So liegt die Dosage bei der Special Cuvée und beim Grande Année bei 7–9 g/l. Nach dem Degorgieren ruhen die Champagner für weitere drei Monate in den Kellern des traditionsreichen Champagnerhauses, um bei optimaler Trinkreife auf den Markt zu kommen.
Bollinger Champagner und James Bond
James-Bond-Erfinder Ian Fleming erwähnte bereits 1956 im Buch „Diamonds Are Forever“ Bollinger Champagner – einfach, weil es sein Lieblingschampagner war.
So bestellt James Bond seinen Champagner mit einem lässigen „Hum, Bollinger ’75“, worauf der Barkeeper mit „I see you are a connoisseur, Mister Bond.“ reagiert.
Bei den Dreharbeiten zu „Live and Let Die“ (1973) trafen James-Bond-Produzent Albert R. Broccoli und Christian Bizot, der damalige Präsident von Champagne Bollinger, zusammen. Bollinger wurde dadurch fester Bestandteil der Bond-Filme. Auch privat entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden Familien. Seit „Live and Let Die“ spielt Bollinger Champagner regelmäßig eine Rolle in den James-Bond-Filmen. Zu diesem Anlass bringt Bollinger immer wieder Limited Editions heraus – so auch im November 2019 mit der Cuvée „No Time To Die“, einem herausragenden Blanc-de-Noirs-Jahrgangschampagner, der den neuesten James-Bond-Film ehrt.
Die Geschichte des Champagnerhauses Bollinger
Die Wurzeln des Champagnerhauses Bollinger reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit besaßen die Grafen de Villermont Land in Cramant unweit von Épernay und produzierten bereits im 18. Jahrhundert Wein. Im Jahr 1750 zog die Familie de Villermont in die Rue Jules Lobet Nr. 16 in Aÿ, die bis heute der Stammsitz des Champagnerhauses Bollinger ist.
1803 wurde Jacques Joseph Placide Bollinger im deutschen Ellwangen geboren. Er zog 1822 in die Champagne und begann zunächst für das Champagnerhaus Muller Ruinart zu arbeiten. Am 6. Februar 1829 gründeten Athanase-Louis-Emmanuel Hennequin, Graf de Villermont, Paul Levieux Renaudin und Jacques Bollinger das Champagnerhaus Renaudin-Bollinger in Aÿ. Kurz danach heiratete Jacques Bollinger Charlotte de Villermont.
Da Paul Renaudin ohne Erben starb, wurde das Haus von der Familie Bollinger geführt. Der Doppelname auf den Etiketten blieb jedoch bis in die 1960er-Jahre bestehen. Sehr schnell erlangte das Haus einen hervorragenden Ruf auf dem internationalen Markt.
Aus der Ehe von Bollinger und Villermont ging eine Tochter hervor, die ihrerseits zwei Söhne zur Welt brachte: Joseph und Georges. Diese beiden Enkel von Jacques Joseph Bollinger übernahmen 1885 die Firma und begannen damit, das Familienanwesen in der Champagne durch den Ankauf von Rebflächen in angrenzenden Gebieten auszubauen. Sie prägten ebenso das heutige Image der Marke Bollinger, indem sie unter anderem 1884 von Queen Victoria zum offiziellen Hoflieferanten des britischen Hofes ernannt wurden.
Das Champagnerhaus Bollinger ist heute eines der wenigen bedeutenden Champagnerhäuser, die sich in Privatbesitz befinden und von Familienmitgliedern geführt werden. Grundlage des großen Erfolgs sind die eigenen Weinberge, die sich vorwiegend in Grand- und Premier-Cru-Lagen befinden. Die Trauben dieser Weinberge decken rund 70 % des Bedarfs und verleihen den Weinen ihre gleichmäßig hohe Qualität.
Im Jahr 1992 – 163 Jahre nach der Gründung von Bollinger – wurde die Charta für Qualität und Ethik veröffentlicht. Sie verspricht der weltweiten Kundschaft, die bisherigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Eine bekannte Persönlichkeit war Madame Lily Bollinger. Elisabeth Law Lauriston-Boubers, genannt Lily, war die Tochter eines britischen Barons. Sie heiratete 1923 Jacques Bollinger, den Enkel des Firmengründers. Nach dessen Tod 1941 übernahm Lily Bollinger die Leitung des Unternehmens, die sie bis zu ihrem Tod 1971 innehatte. Sie trug maßgeblich zur internationalen Bekanntheit des Hauses bei. Ein berühmtes Zitat von ihr lautet:
„Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich alleine bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.“
Zu einem Besuch des Champagnerhauses Bollinger muss man eingeladen werden.
Bollinger öffnet seine Türen nur sehr exklusiv — Besuchsmöglichkeiten gibt es ausschließlich über die kostenlose App »1829«. Mit dieser erhält man Zugang zu besonderen Erlebnis-Touren, Verkostungen sowie Einladung-only-Events wie Weinlese-Touren, Garden Parties oder das jährlich stattfindende Weihnachtsgala. Studien zufolge erwartet das Maison nach Fertigstellung eines neuen Hospitality-Zentrums rund 20.000 Besucher pro Jahr
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